Oder auf englisch: Die with Zero.
So heißt ein Buch von Bill Perkins. Das habe ich nicht gelesen, sondern eine Rezension von Paul Millerd. Ich glaube, das reicht.
Die Idee ist leicht zu verstehen: Tote können nix mehr kaufen. Deswegen ist es dann egal, wie viele Ziffern der Kontostand hat.
Trotzdem ist "nicht arm sterben" eine gesellschaftlich fast überall akzeptierte Leitvorstellung. Versicherungen und die Altersvorsorge-Industrie verdienen damit Milliarden.
Zeit für einen Perspektivwechsel, von Paul Millerd:
Most people look at life and retirement as a money problem because, well, that is what everyone else is doing. By looking at life as a life energy allocation problem you might make different choices like giving money to your children while they are still alive, deprioritizing work and buying back time before you are “supposed” to retire, and spending lavishly on experiences that might pay “memory dividends” to you and people in your life.
Das soll jetzt aber kein Loblied auf die Altersarmut werden, sondern ein Plädoyer für das Leben im Hier und Jetzt.
Die Zukunft bleibt ungewiss, nur der Augenblick ist wirklich da
Man kann das so kalkulatorisch betrachten, so wie in Die with Zero:
His idea of a “personal interest rate” was useful for thinking through the tradeoffs you might make between life and money. This is just a way to “discount” future time and force you to think about the value of the present moment.
It also means that the older you are, you should be way less willing to trade your time for money.
Many of Perkins’s friends tell him, “Well, I don’t like anything else,” or “I like work!” To which he replies, “How do you know what your tastes are if you haven’t done anything besides work or raise kids.” The message: dream a little bigger, you only have one life!
Oder man kann das ein bisschen intuitiver betrachten, so wie ich:
- Wer weiß, wie lange ich lebe? Ich weiß nur, dass ich jetzt lebe.
- Wenn mir jetzt was gegen den Strich geht, kann ich das nur jetzt ändern.
- Wenn ich jetzt was genieße, kann ich das nur jetzt genießen.
- Wenn ich jetzt was lernen kann, wer weiß, ob ich dazu später noch fähig oder dafür noch offen bin?
Also für mich ist klar: Das gute Leben nicht auf später verschieben, sondern jetzt alles geben. Nicht erst reich werden und dann gucken, wie das gute Leben ausschauen könnte.
Nicht auf den Urlaub warten und nicht auf die Rente hoffen. Der Alltag muss passen.
We came to this earth
to make a difference
to sing and laugh and dance and shine
to walk on the ground with no shoes
with the head in the cloud
an connected to the roots
Lea Valentina